Wenn ihr ein Feldhasenbaby beim Spaziergang seht, sagt euer Instinkt euch wahrscheinlich zuerst „Oh wie süß!“, direkt gefolgt von „Ob das Kleine wohl Hilfe braucht?“. Doch bevor ihr zupackt und den Zwerg vermeintlich in Sicherheit bringt, schaut ihn euch genauer an.
Ein Feldhasenbaby, das ihr ohne Mutter vorfindet, ist nicht automatisch verwaist! Was für uns Menschen nur sehr schwer vorstellbar ist, ist für Feldhasenmütter normal: Sie kommen nur selten zu ihrem Kind, und zwar vor allem dann, wenn es gefüttert werden muss. Das ist ca. alle 12 Stunden der Fall, meistens im Morgengrauen und in der Abenddämmerung. Feldhasen sind sogenannte Nestflüchter. Sie werden lauffähig und mit offenen Augen geboren. Das bedeutet, dass sie Gefahren sehen und vor ihnen weglaufen können. Wie so ein Feldhasenbaby aussieht, könnt ihr euch übrigens auf dem Bild unseres Posts angucken.
Zuallerst einmal: fasst ein Feldhasenbaby nur an, wenn es unbedingt nötig ist! Menschliche Berührung bedeutet großen Stress für das Kleine und versetzt es in Panik
Es gibt klare Anzeichen, dass ein Feldhasenbaby Hilfe benötigt! Beispiele sind offene Verletzungen oder wenn es von einer Katze gebracht wird. Erst dann sollten eure Alarmglocken läuten. Ruft wildtiererfahrene Vereine oder eine wildtierkundige Tierarztpraxis an und meldet euch in der Wildtier-Notfälle-Gruppe bei Facebook. Die werden euch auch sagen, dass auch der/die Jagdaufsichtsberechtigte der Entnahme des Feldhasens zustimmen muss. Die Nummer bekommt ihr bei der zuständigen Polizeistelle.
Die Fütterung von kleinen Feldhasen ist sehr kompliziert und sollte daher nicht in Eigenregie geschehen.
Deshalb freut euch einfach, wenn ihr ein gesundes Feldhasenbaby entdeckt, geht still weiter und genießt die Natur.